Mausklick oder Megafon? Protestformen im Wandel

Großdemonstrationen für das Klima und gegen Krieg, Aufmärsche gegen Corona-Maßnahmen und spektakuläre Aktionen in den Innenstädten – die Straße bleibt ein wichtiger Ort des politischen Protests. So altmodisch und traditionell diese Formen des Ausdrucks politischen Widerspruchs erscheinen mögen, so relevant sind sie auch in Zeiten der Digitalisierung geblieben.

Gleichzeitig gewinnt das Internet stark an Bedeutung im politischen Handeln – einerseits als Ort der Vorbereitung, Mobilisierung und medialen Berichterstattung, andererseits als Aktionsort politischer Meinungsbildung und Agitation selbst.

Im Online-Talk der Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung erläutern die Expertinnen Dr.in Lisa Villioth und Dr.in Nina Wienkoop am 14.11.2023 unterschiedliche Perspektiven auf Protest- und Beteiligungsformen im Wandel.

Lisa Villioth legt den Schwerpunkt auf die Umweltschutzbewegung, vermeintlichen sogenannten „Clicktivism“ und geht der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Online- und Offline-Räumen in gegenwärtigen Praktiken des politischen Protests gestaltet. Dabei blickt sie unter anderem auf die Motivlagen verschiedener Akteur_innen.

Die Protestforscherin Nina Wienkoop spricht über die Bedeutung des Digitalen für politischen Aktivismus junger Menschen und fragt, welche Formen des Protests haben welche Hürden für wen? Wie haben sich Formen des Protests und Protestierende selbst verändert - und was erwarten wir für die Zukunft des Protests?

Die Veranstaltung findet am 14. November 2023 um 20:00 Uhr im Rahmen der Aktionstage Netzpolitik & Demokratie online statt.

Die Expert_innen:

Dr.in Lisa Villioth hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni Siegen für ihre Doktorarbeit zum Zusammenspiel von Online- und Offline-Protest in der Umweltschutz-Bewegung geforscht. Ihre Interessensschwerpunkte sind politische Partizipation, Protest, Online- und Offline-Aktivismus, zivilgesellschaftliches Engagement und politische Bildung. Lisa Villioth ist seit 2016 ehrenamtlich in einer Umweltschutz-Organisation im Bereich Lebensmittelrettung aktiv. Seit April 2022 arbeitet sie als Referentin für politische Bildung beim Sozialverband VdK Hessen Thüringen.

Dr.in Nina-Kathrin Wienkoop ist Politikwissenschaftlerin und Ethnologin. Sie ist Mitglied am Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin und assoziierte Wissenschaftlerin am Deutschen Zentrum für Migrations- und Integrationsforschung (DeZIM-Institut). Ihre Leidenschaft sind Fragen der Transformation für eine Gesellschaft, in der Vielfalt, Toleranz, Kollaboration und Zusammenhalt gelebt werden. Nina-Kathrin Wienkoop publiziert, forscht und lehrt zu Themen wie Jugend und Engagement, Resilienz von Demokratien, Erfolge von sozialen Bewegungen sowie diversitätsbewusste Öffnung von Institutionen. Sie berät regelmäßig politische Stiftungen, Bundesministerien, Trägerorganisationen der politischen Bildungsarbeit sowie (Jugend-)Vereine und Verbände.

Anmeldung*:

https://eveeno.com/lpb-onlinetalk-protest

Die Veranstaltung findet über die Videokonferenz-Plattform Webex statt.

Sie erhalten einige Tage vor der Veranstaltung einen Link und weitere Informationen per Mail.

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