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Fachtag (Digitale) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderung

Beim Fachtag „(Digitale) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen“ tauschten sich Expert_innen über Chancen und Herausforderungen aus und machten erste Schritte in Richtung barrierearmer Jugendbeteiligung.


Schmuckgrafik mit jugendlicher Person im Rollstuhl, sowie dem Logo Digitale Jugendbeteiligung   Bildrechte: LpB Nds
Anfang April 2025 trafen sich circa achtzig Fachkräfte und Expert_innen in eigener Sache zum Fachtag „(Digitale) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen“ in Hittfeld. Der Fachtag – ausgerichtet von der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung und dem Landkreis Harburg mit Unterstützung des Medienzentrums – stellte die Frage in den Mittelpunkt, wie sich (digitale) politische Beteiligung von Jugendlichen mit und ohne Behinderungen umsetzen lässt, um politische Beteiligung aller Menschen zu ermöglichen. Schirmfrau der Veranstaltung war Annetraud Grote, dieLandesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen.

Der Vormittag der Veranstaltung widmete sich ganz der Frage nach dem „Warum“: In ihren Grußworten wiesen Annetraud Grote und die Kreisrätin des Landkreises Harburg, Ana Cristina Bröcking, auf die essenzielle Bedeutung der Beteiligung junger Menschen mit und ohne Behinderungen hin. Dominik Ringler stellte in seinem Impulsvortrag für das Tagungsthema relevante Ergebnisse des 17. Kinder- und Jugendberichts vor; Frieder Kurbjeweit vertiefte anschließend in seinem Vortrag die Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention und erläuterte den Gästen die Relevanz der Beteiligung von Menschen mit Behinderungen aus menschenrechtlicher Perspektive.

Zahlreiche Info-Stände sowie strahlender Sonnenschein luden während der Mittagspause zum Netzwerken ein. Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen – der Jugendarbeit, der politischen Bildung sowie der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen – tauschten sich zu möglichen Anknüpfungspunkten und gemeinsamen Chancen und Herausforderungen aus. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Arbeit an Schnittstellen und der Blick über den Tellerrand sind, um pragmatische Lösungen für inklusive Beteiligungsformen zu finden.

Fotografische Eindrücke vom Fachtag (Digitale) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderung

Foto von einer Frau an einem Stehpult, sie hat ein Mikrofon in der Hand und spricht zu dem Publikum   Bildrechte: Victor Hedwig
Ana Cristina Bröcking, Kreisrätin des Landkreises Harburg, hält ein Grußwort
Foto von einem Mann der stehend einen Vortrag hält, er hat ein Mikrofon um den Kopf und gestikuliert beim Sprechen   Bildrechte: Victor Hedwig
Frieder Kurbjeweit vom Deutschen Institut für Menschenrechte hält Keynote
Foto mit Einblick in die Workshop-Situation, acht Menschen sitzen im Stuhlkreis, eine Person referiert im Stehen und im Hintergrund sind Stellwände mit diversen Moderationskarten   Bildrechte: Victor Hedwig
Workshop zum "Wie" der (digitalen) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen
Foto zwei Personen, das Team All Around Awareness, auf die Kameras gerichtet sind. Eine Person sitzt im Rollstuhl, eine Person steht daneben. Beide grinsen.   Bildrechte: Victor Hedwig
Ed und Deniz von All Around Awareness
Foto von einer Person im Rollstuhl die an einem Tisch sitzt, in ein Mikro spricht und gestikuliert, drum herum sind drei weitere Perosnen zu sehen die dem Redebeitrag folgen   Bildrechte: Victor Hedwig
Nico Wunderle, Experte der inklusiven Jugendarbeit, spricht in Podiumsdiskussion
Foto der Schirmfrau an einem Tisch, vor ihr ist ein Mikrofon, sie lacht   Bildrechte: Victor Hedwig
Schirmfrau der Veranstaltung Annetraud Grote, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen

Der Nachmittag schloss mit der Frage nach dem „Wie“ der (digitalen) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen an den Vormittag an. In unterschiedlichen Workshops diskutierten die Fachkräfte, wie Ansätze und Methoden der politischen Bildung und Beteiligung barriereärmer und inklusiver gestaltet werden könnten. Expert_innen unterstützten sie darin, ihre eigenen Ideen und Projekte diesbezüglich zu reflektieren.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde noch einmal eindrücklich die große Bedeutung dargestellt, politische Bildung und Beteiligung von Anfang an inklusiv und barrierearm zu denken. Nur wenn ein solches inklusives Projektmanagement und -design gleich zu Beginn vorhanden sind, ist eine Teilhabe aller auf Augenhöhe möglich. Dafür machten sich insbesondere Svenja Mathies vom Werkstattrat der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg sowie Nico Wunderle, Experte der inklusiven Jugendarbeit, stark, indem sie verdeutlichten, wie häufig und sichtbar Ausschlussmechanismen für Menschen mit Behinderungen sind. Gleichzeitig wurden Best-Practice-Beispiele vorgestellt, die wiederum Mut machten und Perspektiven für zukünftige Projekte aufzeigten. Nicht zuletzt wurde sichtbar, dass Diskriminierung und Ausschluss aufgrund von Behinderungen häufig gepaart mit anderen Aspekten wie Rassismus auftreten.

Der Fachtag ermöglichte einen Austausch auf Augenhöhe zwischen unterschiedlichen Disziplinen und Expert_innen (in eigener Sache). Er hat gezeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist und wie viele Ressourcen notwendig sind, um Inklusion auch im Rahmen von politischer Bildung und Beteiligung ernst zu nehmen. Er hat auch gezeigt, dass von barrierearmen Projektdesigns und Methoden nicht nur Menschen mit Behinderungen profitieren, und deutlich gemacht, was das Wichtigste ist: erst einmal überhaupt anzufangen.

Der Fachtag fand im Rahmen des Projekts „Forum digitale Jugendbeteiligung“ statt.

Forum Digitale Jugendbeteiligung im Landkreis Harburg

Politische Beteiligung – Materialset für mehr Überblick

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Frau Dr. Daniela Kallinich

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