Gendergerechte Sprache
Sprache formt unsere Wirklichkeit – deshalb nutzt die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (LpB) gendergerechte Sprache. Wenn wir über Menschen schreiben, möchten wir verdeutlichen, dass alle gemeint sind.
In vielen gängigen Formulierungen wird lediglich die männliche Form verwendet und somit Frauen und alle weiteren Geschlechtsidentitäten ausgeschlossen. Beispielsweise denken die meisten Menschen bei der Berufsbezeichnung „Arzt“ an eine männliche Person (hierzu gibt es eine spannende Geschichte S. 62).
Die LpB hat jedoch den ausdrücklichen Auftrag, Angebote der politischen Bildung für alle Menschen in Niedersachsen zu machen. Daher verwenden wir in unseren Texten den Unterstrich, den sogenannten Gender-Gap.
Mit dem Gender-Gap wird in den Worten eine Lücke zwischen der männlichen und der weiblichen Form symbolisiert. Sie schafft Raum für die vielfältigen Geschlechtsidentitäten zwischen den beiden Polen „männlich“ und „weiblich“ oder außerhalb davon. Indem wir zum Beispiel „Leser_innen“ schreiben, werden alle Menschen in Niedersachsen angesprochen.
Sprache formt unsere Wirklichkeit
Geschlechtsidentitäten können sehr vielfältig sein. Laut der Zeit-Vermächtnis-Studie aus dem Jahr 2016 verstehen sich 3,3 Prozent der Befragten als nicht-binär. Das sind rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland. Diese Personen werden beispielsweise mit der Anrede „Sehr geehrte ‚Damen‘ und ‚Herren‘“ nicht angesprochen und auch nicht mitgedacht. Der Gender-Gap kann helfen, unser Denken zu verändern.
Im Deutschen gibt es kein Pronomen, das der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten Rechnung trägt. Deshalb haben Betroffene eigene Pronomen (z.B. er_sie, sier, per) gebildet oder lassen das Pronomen ganz weg.